Drei Fragen an den neuen Obermeister der Fleischer-Innung Elbe-Weser Qualität und Regionalität schätzen

Bernd Miesner tritt das Ehrenamt des Obermeisters der Fleischer-Innung Elbe-Weser als Nachfolger von John Ilchmann an. Durch den Familienbetrieb hatte Bernd Miesner bereits früh Kontakt zum Fleischereiunternehmen und entschied sich den Beruf des Fleischers 1983 zu erlernen und 1991 seinen Meister anzufügen. Mit viel Wert auf Qualität und Regionalität, leitet der Obermeister mittlerweile den Familienbetrieb.

1.    Wie wichtig ist Ihnen als Betrieb die Nähe zum Kunden und das Thema Regionalität?
„Regionalität ist in vielen Bereichen ein zunehmend wichtiger Aspekt, so auch bei uns im Betrieb und in der Fleischverarbeitung. Die Pandemie hat gezeigt, dass die Menschen wieder mehr auf regionale Produkte zurückgreifen und die lokalen Unternehmen unterstützen möchten, das ist für uns und viele andere Betriebe ein riesen Gewinn. Der Kundenkontakt rundet das Ganze natürlich noch ab. Es ist schön, wenn Menschen aus der Nachbarschaft kommen und die Qualität schätzen.“

2.    Wie sieht aus Ihrer Sicht die Zukunft des Fleischerberufes aus?
„Leider nicht gut. Durch die gesetzlichen Vorgaben wird es für kleine Betriebe immer schwieriger die Auflagen zu erfüllen und mit den Großkonzernen mithalten zu können. Die Politik und die Bürokratie sollten bei ihren Entscheidungen mehr auf kleine und mittelständische Unternehmen achten.“

3.    Was könnte Ihrer Meinung nach getan werden, um den Beruf des Fleischers attraktiver an den Nachwuchs zu bringen?
„Das fängt schon bei den allgemeinbildenden Schulen an. Die Lehrenden sollten das Handwerk intensiver und vor allem positiver den Schülern und Schülerinnen vermitteln. Häufig stellen die Lehrkräfte die Jugendlichen als überqualifiziert für das Handwerk dar und dass sie ihr Talent lieber nicht verschwenden sollten. Das ist sehr schade, da es ein schlechtes Image entstehen lässt und natürlich von Seiten der Schulen auch nicht gerade zur Erhaltung der Regionalität beiträgt. Schülern und Schülerinnen sollten alle Berufswege positiv nähergebracht und nicht ein Meinungsbild der Lehrkräfte auferlegt werden.“ 
 

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