Die Ausbildungssituation zu Corona-Zeiten Aktuelle Ausbildungsdaten für den Bereich der Kreishandwerkerschaft


Drei Fragen an Kreishandwerksmeister Diedrich Höyns zur Ausbildungssituation
 

1.    Wie sieht die aktuelle Ausbildungssituation in der Kreishandwerkerschaft Elbe-Weser aus?
 
Die Handwerksbetriebe bilden natürlich weiterhin aus. Ausbildung ist ein Kernstück unserer Arbeit im Handwerk. Zumal wir davon ausgehen, dass gerade eine handwerkliche Ausbildung für die jungen Menschen eine sehr gute Berufsperspektive bildet. Betrachten wir das Gebiet der gesamten Kreishandwerkerschaft mit den vier Landkreisen Cuxhaven, Osterholz, Verden und Rotenburg kommen wir auf 1.235 neue Ausbildungsverträge im Jahr 2020, dies ist ein Rückgang von 10 % im Vorjahresvergleich. Hier müssen wir ran, um diese Delle in diesem Jahr möglichst wieder auszugleichen.
 

Landkreis/Geschäftsstelle der KH     

2020  

2019

Bremervörde

240

281

Cuxhaven

215

288

Osterholz

232

251

Rotenburg

213

214

Verden

335

351

Gesamt

1.235

1.385


Eine Liste der möglichen Ausbildungsberufe ist unter dem Link https://www.handwerk-elbeweser.de/karriere-im-handwerk/ausbildung/ausbildungsberufe/ zu finden, eine Liste der offenen Ausbildungsplätze im Bereich der Kreishandwerkerschaft unter dem Link https://www.handwerk-elbeweser.de/karriere-im-handwerk/ausbildungsplatzangebote/.

Und zusätzlich: In der Woche vom 22. bis 26. März 2021 veranstaltet unsere Handwerkskammer ein kostenfreies Speed Dating (PDF), um Betriebe aus dem gesamten Elbe-Weser-Raum und an einer Ausbildung interessierte Jugendliche digital zueinander zu bringen. Das Online-Portal zeigt freie Ausbildungsplätze der teilnehmenden Betriebe, Ausbildungsplatzsuchende können dann mit wenigen Klicks direkt beim Wunschunternehmen einen verbindlichen Termin für einen Telefon- oder Videoanruf verabreden. Nähere Informationen erhalten Sie unter https://valyn.de/azubi-speeddating-fuer-den-elbe-weser-raum/unternehmen oder bei der Handwerkskammer BLS (Andreas Küpper-Melzer, Tel. 04141 6062-35 bzw. kuepper-melzer@hwk-bls.de).

2.    Ist eine Ausbildung im Handwerk noch zeitgemäß?

Die Betriebe müssen sich natürlich auf die heutige Generation einstellen, Stichwörter sind hier u.a. Wertschätzung, Empathie und Augenhöhe. Auch die Technik hat sich verändert und damit die Ansprüche an die Ausbildung. Für viele Ausbildungsgänge sind Kenntnisse mit modernen Computertechniken selbstverständlich. Computergesteuerte Maschinen im Handwerksbetrieb und natürlich eine moderne Büroarbeit gehören heute dazu. 

In den letzten Jahren ist durch einen massiven Ausbau der Universitäten und Fachhochschulen sowie diverse neue Studiengänge viel Energie in die akademische Ausbildung geflossen. Wir wünschen uns eine ähnliche Aufmerksamkeit für die duale Ausbildung. Also Ausbau bzw. Modernisierung unserer Berufsschulen, eine gute Ausstattung mit moderner Technik und auch die Berufsschullehrerinnen und Berufsschullehrer müssen sich natürlich den heutigen Herausforderungen stellen. Ich denke da sind wir gemeinsam auf einem guten Weg.

3. Wie läuft denn überhaupt Ausbildung in der Corona-Zeit aktuell ab?

Die Pandemie fordert uns alle, die Betriebe haben kleinere feste Team gebildet, Hygienekonzepte erarbeitet usw. Die Berufsschulen in unserer Region machen vieles möglich, damit die Ausbildung gut weiter läuft. Aktuell gibt es natürlich auch dort Unterricht im digitalen Format. Die Abschlussklassen sind von den Schulschließungen aber ausgenommen. Ein ganz großes Lob möchte ich unseren ehrenamtlichen Prüfungsausschüssen machen. Diese Ausschüsse haben mit zum Teil ganz erheblichem Zeitaufwand die Gesellenprüfungen ermöglicht. Die Termine wurden entzerrt, die Abstände vergrößert und teilweise musste auch der ganze Prüfungsablauf angepasst werden. Hier geht ein großes Dankeschön an die Prüfungsausschüsse.

 

Ideen, Wünsche, Lob und Kritik?

Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Ihren Kontakt über redaktion@handwerk-elbeweser.de

Premiumpartner

Kreishandwerker­schaft Elbe-Weser