Praktische Übungen im Regionalbetrieb Vom Mauern und Verputzen bis zum Nageln
In kleinen, überschaubaren Schülergruppen werden mit dem vom Landkreis Verden organisierten Job-Bus regionale Handwerksbetriebe aufgesucht, damit die Jugendlichen mehr über das jeweilige Gewerk erfahren und Praktikums- und Ausbildungschancen erfahren.
Bei diesen Besuchen ist auch immer eine praktische handwerkliche Aufgabe für die Klassen eingeplant. „Das kann zum Beispiel das Herstellen einer Holzlocke durch den Tischlerhobel sein, oder das Mauern und Verputzen“, so Ausbildungsberaterin Juliane Hermes von der Kreishandwerkerschaft. Gar nicht mal so wenige hätten noch nie einen Hobel gesehen, geschweige denn in der Hand gehabt, und freuten sich über erste praktische Erfahrungen.
Beim Unternehmen Köster Bedachungen gibt es aktuell drei Azubis, die u.a. aus ihrem Alltag erzählten. Die Chancen bei Eignung später hier oder anderswo einen Ausbildungsplatz zu ergattern stehen jedenfalls gut, der Bedarf ist da.
Bildung ist ein wesentliches Zukunftsthema im Landkreis Verden, wofür seinerzeit der Bildungsverbund Schule-Beruf gegründet wurde. Ziel ist bis heute, durch eine systematische Vernetzung aller Akteure gute Angebote zu machen. Die Jugendlichen sollen am Ende „Bock auf Handwerk“ bekommen und bekommen in kleinen Gruppen bis max. 20 Personen einen schnellen Draht zu den handelnden Personen im Unternehmen und sind selbst zum kleinen Teil die Akteure“, erzählt Hermes.
Hermes weiter: „Wir hatten am 21. Januar elf Schülerinnen und Schülern der Abschlussklasse der Achimer Förderschule dabei, denen erste Einblicke in den Berufsalltag gewährt wurden. Gleichzeitig konnte sich unser regionales Handwerk präsentieren.
Nach dem Besuch bei Industrieunternehmen und IHK-Mitglied „bojati food“ (Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik) standen die Handwerksbetriebe Dachdecker Köster (Dachdecker / Zimmerer) und Bauunternehmer Holzkamm (Maurer (m/w/d), Beton- & Stahlbetonbauer (m/w/d) und Straßenbauer (m/w/d) auf der Liste. Christian Köster sorgte mit seinem Videobeitrag für sichtbare Begeisterung. Florian Voigt von der Firma Holzkamm zeigte u.a., wie man Beton richtig anmischt. Die Schülerinnen und Schüler durften außerdem einen Kran bedienen.
Als praktische Aufgabe sollte bei Köster zum einen ein langer Nagel mit möglichst wenigen Schlägen in einen Nagelbalken versenkt werden, was vor allem bei den Jungs für Begeisterung sorgte, im Teil zwei ging es um Schieferplatten, die zu Herzen verarbeitet werden sollten. Hier trauten sich auch mehr Mädchen heran.
Im Bildungsverbund Schule-Beruf sind verschiedene Schulen des Landkreises, Wirtschaftstreibende und Verbände aus dem Landkreis organisiert. Ein Job-Bus kommt zustande, wenn eine Schule Interesse im Bildungsbüro anmeldet. Dann kommt das Bildungsbüro auf uns Kreishandwerker, die IHK und die Landwirtschaftskammer zu – jeder schaut dann, wer wie viele Betriebe organisieren kann.
„Betriebe, die Interesse daran haben, mal beim Job-Bus teilzunehmen, können sich gerne bei mit melden“, so Juliane Hermes. Der erste Schritt kommt letztlich immer von den Schulen in den jeweiligen Landkreisen. Juliane Hermes: „Inhaberinnen und Inhaber von Handwerksbetrieben, die einen ‚kurzen Draht‘ zu ‚ihren‘ Politikern, Landräten & Co., Schulverantwortlichen und anderen Entscheidungsträgern vorort haben, sollten sich ebenfalls gerne melden. „Wir freuen uns, wenn auch andere Landkreise und Schulen beim Format ‚Job-Bus‘ aktiv werden.“
Kontakt: Juliane Hermes,hermes@handwerk-elbeweser.de, Tel. 04281-9990515.

