Traditionshandwerk statt Industrieteiglinge Schutz des Begriffs „Bäckerei“ gefordert
Der Beruf des Bäckers ist so alt wie die Zivilisation selbst und hat bis heute eine immense gesellschaftliche Bedeutung. Wenn Kinder in der Kita nach einem Handwerk gefragt werden, dann ist „Bäcker“ oft das Erste.
Familienbäcker Gerald Gilbert aus Zeven war erst jüngst wieder zum Thema Schülerpraktikum in der Heinrich Behnken-Schule in Selsingen, die Nachfrage der 8./9.Klassen sei auch hier nahezu null. Zum Team aus derzeit acht Mitarbeitern seiner Familienbäckerei aus Zeven gehören zwei Auszubildende, einer davon geht demnächst nach Bremen.
Auch der zum neuen Brotbotschafter 2025 ernannte ZDH-Präsident Jörg Dittrich ist motiviert: „Ich freue mich darauf, die Vielfalt und die Geschichten rund um das Brot zu teilen, sei es bei gemütlichen Abendessen mit Familie und Freunden oder bei Veranstaltungen, bei denen ich die Menschen für die Kunst des Brotbackens begeistern kann.“
Der ZDH setzt sich u.a. für den wettbewerbsrechtlichen Schutz des Begriffs „Bäckerei“ ein, um mehr Transparenz und Fairness im Markt zu schaffen. Wer eine Bäckerei betrete, erwarte zurecht frisch gebackenes Brot und keine aufgebackenen Industrieteiglinge.
Leider bremst auch die deutsche Bürokratie, die Auflagen für die Betriebe werden immer mehr, ist auch eine Erfahrung von Bäckermeister Gilbert. Das Bäckerhandwerk ist eine naturgemäß energieintensive Branche – bezahlbare Energiepreise sowie Planungs- und Investitionssicherheit müssen daher sein.
Etwa 70 bis 80 Prozent der Backöfen werden mit Gas als Energieträger betrieben. Eine generelle Umrüstung auf Strom scheitert zudem oft an unzureichenden Stromnetzen und fehlenden Energiespeichern.

