Cyber-Risiken Cyberattacken aus digitalen Netzwerken treffen auch Handwerksbetriebe und Bauunternehmen

Cyberkriminelle sind nicht wählerisch: Kleine und große Firmen sind gleichermaßen interessant für ungezielte Attacken. Auch in den Baubranchen ist es keine Seltenheit mehr, dass sich Mitarbeiter über einen unbedachten falschen Klick eines infizierten E-Mail-Anhangs ein Schadprogramm in die IT-Systeme holen. Dann geht es sehr schnell und der Bildschirm wird schwarz. Ohne Kunden- oder Lieferantendaten, Aufträge, Warenbestellungen, Baustellenplanung, Abrechnungen oder Pläne bleibt die tägliche Arbeit liegen. Dann ist guter Rat im wahrsten Sinne des Wortes teuer, denn Experten zur Ursachenforschung von Cyberangriffen müssen im Fall der Fälle sofort verfügbar sein, aber sie sind schwer zu finden. Hier greift die Cyberversicherung der VHV, die mit ihrem Netzwerk von zertifizierten Cyberexperten rund um die Uhr für die Kunden zur Verfügung steht. Alexander Gätgens, Ansprechpartner bei der VHV für die Region „Elbe-Weser-Dreieck“ und Experte für die Versicherung von Handwerksbetrieben und Bauunternehmen, erläutert im Interview, was eine solche Police leistet.

1.    Die VHV hat ihre Cyberversicherungen im Jahr 2021 erneut überarbeitet. Was war der Anlass?
"Hauptgrund für die Überarbeitung ist die stark zunehmende Anzahl von Cyberangriffen. Um Kunden einen immer aktuellen Versicherungsschutz auch gegen neue Angriffsmethoden zu bieten, haben wir VHV CYBERPROTECT aktualisiert. Damit folgen wir keinem konkreten Anlass, sondern tragen der Dynamik der leider steigenden Cyberkriminalität Rechnung. Übrigens: Dank der kostenfreien Leistungs-Update-Garantie, profitieren auch unsere Bestandskunden von laufenden Leistungsverbesserungen und -anpassungen."

2.    Was zeichnet CYBERPROTECT 3.0 aus? Warum ist dieser Versicherungsschutz gerade für Baufirmen so wichtig?
"Gerade die Baubranche stand in den letzten Monaten im Fokus von Cyberkriminellen, dies ist vermutlich auf die nach wie vor gute Auftragslage und die damit verbundene Liquidität vieler Baufirmen zurück zu führen. Wenn eine Firma angegriffen wird, entscheiden oft die ersten Stunden darüber, wie gravierend die Auswirkungen für die Firma sind. Hier kommt der Krisenmanager der VHV ins Spiel. Welcher Virus ist für den Angriff verantwortlich? Welche Teile des IT-Systems sind betroffen? Wie fand die Infektion statt? Wurden Daten entwendet? Diese und weitere Fragen müssen schnellstmöglich beantwortet werden, um den Angriff abzuwehren und mit der Wiederherstellung des IT-Systems zu beginnen. Wurden eventuell Kundendaten entwendet, kommen zusätzlich schnell hohe Kosten für Rechtsanwälte, PR-Agenturen etc. auf die betroffenen Firmen zu. Bei all diesen Punkten hilft die Cyberversicherung der VHV."

3.    Gibt es konkrete Cyberrisiken, denen kleine Firmen aktuell ausgesetzt sind? 
"Es gibt immer wieder neue IT-Schwachstellen und die Cyberkriminellen denken sich neue Angriffsmethoden aus: Es dringen die unterschiedlichsten Schadsoftwares in IT-Systeme. Oftmals gelangen sie über E-Mails unbemerkt in eine Firma. Ein Klick auf einen Anhang oder Link reicht aus, um die gesamte Firmen-IT lahm zu legen. Und die Cyberkriminelle werden professioneller, kreativer und arbeiten intensiver an ausgefeilten Angriffen. Dadurch schädigen sie Firmen in ganz neuen Dimensionen als noch vor ein paar Jahren. Als zusätzliches Risiko kommt die vermehrte Verlagerung der IT-Infrastruktur in das Home-Office-Modell hinzu. Bei dienstlich genutzter privater Hard- und Software gibt ganz neue Angriffspunkte für die Cyberkriminellen."

4.    Wie können sich kleine Firmen, Handwerksbetriebe und auch große Bauunternehmen vor Cyberangriffen schützen?  
"Wenn man ein paar einfache Tipps befolgt, haben Firmen bereits eine kleine Basis an Cyberschutz. Ein Restrisiko bleibt und kann mit der VHV CYBERPROTECT versichert werden. Wir bei der VHV raten dazu, die folgenden sieben Tipps zu beherzigen:

1.    Regelmäßig Daten sichern (mindestens wöchentlich, manuell oder automatisiert möglich).
2.    Ausschließlich Systemadmins sollten über Adminberechtigung verfügen.
3.    Passwortrichtlinie im Unternehmen einführen – Mittlerweile werden 12 Stellen empfohlen.
4.    Die genutzte Software und die Betriebssysteme sollten durch Sicherheitsupdates immer auf dem aktuellen Stand sein  
5.    Ein Antivirusprogramm schätzt zwar nicht vor den vielen neuen Bedrohungen, die jeden Tag entwickelt werden, aber es hält den Rücken frei von den vielen Millionen älteren Viren, die im Internet kursieren.
6.    Alle mobilen Geräte sowie die Netzwerkübergänge müssen einen Schutz gegen unberechtigten Zugriff (z.B. Firewall, Verschlüsselung etc.) aufweisen"

5.    Wie sieht die präventive Unterstützung der VHV aus, damit Firmen sich vor einer Cyberattacke schützen können? 
"Die IT-Prävention spielt auch bei uns eine große Rolle. Unsere Cyber-Experten haben tiefergehende IT-Sicherheitskenntnisse und beraten sowohl Vertriebspartner als auch unsere Kunden zum Thema Prävention. Wir bieten weiterhin IT-Präventionsworkshops an, um unsere Erfahrung aus dem täglichen Geschäft mit anderen zu teilen. Das Angebot an Präventionslösungen wird ständig ausgearbeitet – in 2021 kommen weitere Themen hinzu. Es bleibt spannend!"

Ansprechpartner Alexander Gätgens Ansprechpartner für Innungsbetriebe der Kreishandwerkerschaft Elbe-Weser

(0 42 1) 3 69 05 18
(0172) 44 26 474
agaetgens@vhv.de

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