Freisprechung des Handwerks Bremervörde-Osterholz 128 Gesellinnen und Gesellen erhalten ihre Abschlusszeugnisse
Am vergangenen Donnerstag, den 02. März 2023, fand in der Stadthalle Osterholz-Scharmbeck die Freisprechungsfeier des Handwerks des Altkreises Bremervörde und des Landkreises Osterholz statt. 128 Gesellinnen und Gesellen wurden im Rahmen der Veranstaltung freigesprochen und bekamen ihre Abschlusszeugnisse durch die Vertreterinnen und Vertreter der Innungen überreicht. 19 von Ihnen erhielten darüber hinaus eine besondere Auszeichnung für ihre „guten“ sowie „sehr guten“ Leistungen bei den Prüfungen.
Mit einem musikalischen Beitrag der Lehrerband der BBS Osterholz Five Branches, begann der stimmungsvolle Abend. „Euch eröffnen sich nun besondere Wege, voll von Möglichkeiten sich stark zu machen und mitzuentscheiden. Punkte wie die Integration von Flüchtlingen sowie die Solidarität anderer Kulturen gegenüber, sind gerade in den Zeiten des Angriffskrieges auf die Ukraine von besonderer Bedeutung. Setzt euch für diese Menschen ein und nehmt sie in euren Reihen und im Handwerk auf“, so der Vorstandsvorsitzende der Kreishandwerkerschaft Elbe-Weser, Diedrich Höyns, in seiner Begrüßungsansprache. Der Arbeitsmarkt und insbesondere die Zukunftschancen seien im Handwerk aktuell so gut wie nie zuvor. Entfaltungs- sowie Weiterbildungsmöglichkeiten ständen den jungen Gesellinnen und Gesellen nun offen – ob die Weiterbildung zum Meister oder zur Meisterin mit der Aussicht auf die Übernahme eines eigenen Betriebes oder die Erweiterung der Fähigkeiten durch Fortbildungsseminare oder sogar eines Studiums – Grenzen gäbe es kaum.
Die Festansprache übernahm an diesem Abend Cornelia Höltkemeier, Geschäftsführerin der Landesvereinigung Bauwirtschaft Niedersachsen e.V. und sprach den jungen Erwachsenen ihr Lob und ihre Anerkennung aus. „Warum aber heißt es eigentlich Freisprechung? Weil ihr nun frei seid von den Pflichten des Lehrvertrags. Ihr müsst keine Berichtshefte mehr schreiben oder kopieren“, sagte Cornelia Höltkemeier mit einem Augenzwinkern. Frei seien die Gesellinnen und Gesellen nun auch in ihrer Entscheidungsfindung für die Zukunft und wie sie diese angehen möchten. „Aber vor allem seid ihr auch frei von der Frage, welcher Beruf für euch der richtige ist und welchen Weg ihr einschlagen möchtet. Ihr habt euren Weg gefunden und könnt nun selbstständig entscheiden, wie ihr diesen weiter begeht.“
Ein besonderes Highlight stellte an diesem Abend die Rede der beiden Kfz-Mechatroniker-Gesellen, Niklas Avenwedde und Gerrit Sieg, dar. Mit viel Witz und Ehrlichkeit sprachen die beiden sich für die Vorteile und ihre persönliche Entscheidung einer handwerklichen Ausbildung aus. „Mich hat das deutsche Schulsystem noch nie so richtig interessiert. Ich wollte nicht die Flugbahn einer Rakete berechnen, lieber wollte ich wissen, wie ich diese Rakete auf einer viertel Meile am besten überholen kann“, erklärte Gerrit Sieg und machte deutlich, wie vielseitig die praktischen und theoretischen Arbeiten des Handwerks sein können. „Ich kann es wirklich jedem empfehlen, egal wann dieser Moment kommt, dass ihr über eine Ausbildung nachdenkt – macht es“, fügte Niklas Avenwedde hinzu.
Neben der Ehrung der Prüfungsbesten, von denen insbesondere Karla Meyerhoff, Zimmereigesellin vom Betrieb Zimmerei und Holzbau Klaas Lütjen GmbH & Co. KG in Holste-Oldendorf, mit ihren sehr guten Leistungen glänzte, wurden zudem die Landessiegerin Bremen, Fachverkäuferin Angelina Sonnenburg von der Starke Bäcker KG Schwanewede sowie Kammersieger Maler- und Lackierergeselle Julian Boekholt, vom Betrieb Santen Malereibetrieb UG in Ritterhude, geehrt.









