Übernahmen von Betrieben attraktiver gestalten Betriebsnachfolge muss gestärkt werden
Der Bezirk der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade reicht von der Nordsee bis zum Harz und ist mit rund 20.600 Quadratkilometern flächenmäßig der größte Kammerbezirk in Deutschland. Zu ihm zählen die Landkreise Cuxhaven, Osterholz-Scharmbeck, Verden, Rotenburg /W. im Zuständigkeitsbereich der Kreishandwerkerschaft Elbe-Weser als moderner Dienstleister, der die Interessen seiner Mitglieder in den Mittelpunkt stellt.
Die meisten Betriebe im Kammerbezirk sind mit insgesamt 3.046 eingetragenen Unternehmen im Landkreis Harburg ansässig. Die wenigsten Betriebe verzeichnet der Landkreis Lüchow-Dannenberg mit 563 Einträgen.
Norbert Schmudlach sieht trotz stabiler Gesamtzahlen allerdings Handlungsbedarf: Der Strukturwandel im Handwerk zeige sich zunehmend in einer Verschiebung zwischen zulassungspflichtigen zugunsten zulassungsfreier Gewerke wie zum Beispiel das Fliesenlegerhandwerk. Letztere Handwerke seien nicht mehr der Handwerksordnung HWO verpflichtet, und unterliegen somit im Einzelfall nicht einem Regulativ in Bezug auf Qualitätsansprüche im Handwerk. Das sei aber das A und O, das Mehrwertversprechen, das gute Handwerksbetriebe auszeichne, erklärt Schmudlach.
Es besteht laut Schmudlach zudem großer Bedarf, die Beratungsangebote im Bereich Betriebsnachfolge und Existenzgründung gerade mit Blick auf die zukünftigen Meisterinnen und Meister weiter zu verstärken. Andererseits sei es Aufgabe der Politik, die entsprechenden Rahmenbedingungen für Gründer zu schaffen und Gründungen sowie Übernahmen zu fördern. Jedenfalls könne es nicht sein, dass junge Meisterinnen und Meister aus Angst vor zu viel Bürokratie den Schritt in die Selbstständigkeit nicht wagen, so Schmudlach weiter.

