Drei Fragen an den Obermeister der Bäcker-Innung Torsten Wöbse Täglich viele kleine Erfolge

Zum 1. Januar 2022 vollzieht sich in der Kreishandwerkerschaft Elbe-Weser eine neue Fusionierung: Die Bäcker-Innungen Elbe-Weser und Osterholz-Verden schließen sich zusammen. Torsten Wöbse, Vorsitzender der Osterholz-Verden Innung, übernimmt auch in der neuen Konstellation das Ehrenamt des Obermeisters.
Wöbse leitet den 1902 gegründeten Familienbetrieb aus Kirchlinteln und blickt mit uns auf fast 120 Jahre Bäckerhandwerk zurück.

1.    War es schon immer Ihr Wunsch Bäcker zu werden?
„Auf jeden Fall. Ich bin mit dem Beruf groß geworden und habe viel von zu Hause mitgenommen. Vor allem war es aber auch der Wunsch selbstständig zu arbeiten, der mich in meiner Vorstellung Bäcker zu werden bestärkt hat sowie neue Ideen zu entwickeln. Das ist auch das Schöne am Bäckerberuf, die Kreativität, insbesondere in der Backstube. Es werden verschiedene Geschmacksrichtungen ausprobiert, neue Rezepte eingebracht und vor allem sieht man direkt das Ergebnis, egal was gebacken wird. Somit entstehen auf den ganzen Tag verteilt immer wieder kleine Erfolgsmomente.“

2.    Nächstes Jahr werden es 120 Jahre Bäckerei Wöbse – Spüren Sie durch die Zeit eine besondere Verbindung zu den Kunden und der Region? 
„Eine Verbindung zur Region spüren wir hier auf jeden Fall. Ich bin hier aufgewachsen, gleich über der alten Backstube. Ich glaube als dörflicher Handwerker spürt man diese Verbundenheit schnell und freut sich täglich die Stammkunden wiederzusehen. Das ist das Besondere im Bäckerhandwerk: Wir sehen die Kunden so gut wie jeden Tag und sind somit das Handwerk mit dem meisten und vielleicht auch intensivsten Kundenkontakt.“

3.    Wie sind Ihre Erfahrung mit dem Thema Fachkräftemangel und wie kann die Fusionierung der Innung in diesem Punkt unterstützen?
„Der Kontakt zu jungen Leuten ist heute wichtiger denn je, aber vor allem muss man ihnen auf Augenhöhe begegnen, auch mal Späße machen und ein angenehmes Arbeitsklima schaffen. Ich glaube, dass Praktika eine gute Möglichkeit sind, um den Beruf und den Betrieb kennenzulernen. Wir hatten dieses Jahr beispielsweise acht Praktikanten und man merkt direkt, wie viel Freude die jungen Menschen haben, wenn sie ihr eigens gebackenes Brot mit nach Hause nehmen können und sehen, was sie geschaffen haben. Aber ja, wir Bäcker werden nicht unbedingt mehr. Das ist ein wichtiger Aspekt, der für die Fusionierung spricht, um wieder eine funktionierende Innung darzustellen, die nun Lobbyarbeit leisten und Präsenz zeigen muss – auch im Punkto Ausbildung und Nachwuchs.“  
 

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