Entlastungen bei Steuern, Energiekosten und bei der Bürokratie nötig Herbstumfrage im Handwerk

In der Herbstumfrage der Handwerkskammer meldeten 33 Prozent der befragten Betriebe Umsatzrückgänge, lediglich 19 Prozent konnten ihren Umsatz steigern. Der Auftragsbestand im Handwerk nahm ebenfalls ab. 15 Prozent meldeten Beschäftigungszuwächse, während der Personalbestand in 23 Prozent der befragten Betriebe zurückging. Aktuell haben lediglich 19 Prozent ihre Investitionen erhöht, jeder dritte Betrieb (34 Prozent) nahm jedoch Kürzungen am Investitionsbudget vor. 

„Es herrscht aktuell viel Unsicherheit über den künftigen wirtschaftspolitischen Kurs der Regierung“, sagt Steffen. Zwar sei die Inflation zurückgegangen und die Zinsen wieder niedriger, nachhaltige Wachstumsimpulse blieben jedoch aus. „Die Handwerksbetriebe brauchen Entlastungen bei Steuern, Energiekosten und bei der Bürokratie. Unternehmertum muss wieder gestärkt werden“. Mit großer Sorge betrachtet der Kammerhauptgeschäftsführer die Entwicklung der Lohnzusatzkosten und warnt: „Hier steuern wir auf Rekordhöhen zu, die gerade für das arbeitsintensive Handwerk zu enormen Belastungen führen werden.“

Das Handwerk für den gewerblichen Bedarf bekommt mit voller Härte die schwache Entwicklung der Industrie zu spüren. Der Geschäftsklimaindex geht um neun Punkte zurück und erreicht nur noch 84 Punkte – Schlusslicht unter den sieben Handwerksgruppen. Ganz anders hingen die Entwicklung in den Gesundheitshandwerken: Der Geschäftsklimaindex zieht um 18 Punkte auf 129 Punkte an. Mit 125 Punkten bleibt das Geschäftsklima im Kfz-Handwerk stabil, die Werkstätten sind gut ausgelastet. Bei den Dienstleistungshandwerken für den persönlichen Bedarf, zum Beispiel Friseure, Kosmetiker oder Fotografen, steigt das Geschäftsklima um 22 auf 116 Punkte. Trotz Aufhellung um zehn Punkte bleibt der Geschäftsklimaindex in den Nahrungsmittelhandwerken mit 91 Punkten hinter dem Durchschnitt zurück. Im für die Handwerkskonjunktur insgesamt wichtigen Bauhauptgewerbe wird die Stimmung wieder besser. Der Geschäftsklimaindex steigt um 15 auf 96 Punkte. Auch das Ausbaugewerbe erholt sich leicht. Der Geschäftsklimaindex erhöht sich um fünf Punkte und liegt jetzt bei 104 Punkten. 

Wie sieht es in unserer Region (Landkreise Stade, CUX, OHZ, ROW, VER) aus? Immerhin 47 Prozent der Handwerksbetriebe beurteilen ihre Geschäftslage im zweiten Quartal 2024 als gut, weitere 36 Prozent als befriedigend. Für die kommenden Monate erwarten elf Prozent eine Verbesserung der Geschäftslage, 51 Prozent gehen von einer stabilen Entwicklung aus. 38 Prozent erwarten eine schlechtere Geschäftslage. Der Geschäftsklimaindex liegt mit aktuell 97 Punkten um drei Punkte über dem Vorjahreswert von 94 Punkten.

 

 

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